Der Osteopathie wohnt als naturheilkundlichem Verfahren der ganzheitliche Ansatz inne, d.h., alle Strukturen des Körpers stehen miteinander in Verbindung und wirken aufeinander ein. Es besteht eine einflussreiche beiderseitige Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion.
So sind beispielsweise alle Körperfunktionen von der Funktion des Gefäß- und Nervensystems abhängig: die Bewegung einzelner Körperteile, die Eigenbewegungen der Organsysteme und die Beweglichkeit unseres Körpers in seiner Gesamtheit sowie deren Zusammenspiel.
Ist die Beweglichkeit eingeschränkt, entstehen aus Sicht der Osteopathie zunächst Gewebespannungen und darauf folgend Funktionsstörungen und Beschwerden.
Diese Spannungen sind für den Behandler spürbar.
Gesundheit ist kein Ziel, das wir erreichen, sondern eine Art Gleichgewicht, um das wir uns bemühen. Da wir ständig inneren und äußeren Einflüssen ausgesetzt sind, sind wir in einem ständigen Prozess der Selbstorganisation.
Solange wir dieses Gleichgewicht halten können, sprechen wir von Gesundheit. Geht dieses Gleichgewicht verloren, dann erkranken wir.
Unsere Fähigkeit, Gesundheit zu erhalten oder bei Erkrankung wieder zu erlangen, verdanken wir unseren Selbstheilungskräften. Diese zeigen sich auf vielfältige Weise, etwa wenn ein Knochen nach einem Bruch wieder zusammenwächst, wenn gerinnendes Blut eine Wunde verschließt oder wenn Bakterien bei Entzündungen abgewehrt werden.
Beschwerden oder Erkrankungen entstehen häufig durch eine Bewegungseinschränkung einer Struktur, zum Beispiel Muskelanteile, oder die Verschieblichkeit verschiedener Gewebe zueinander. Eine solche Funktionsstörung kann früher oder später auch die Struktur selbst schädigen. Daher wird ein Osteopath immer versuchen, Bewegungseinschränkungen zu lösen. Damit unterstützt er die Selbstheilungskräfte, die dann voll wirken können.
Heilen kann sich jeder Mensch nur selbst.